Martin Kaffanke

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Psychische Erkrankungen bei Teenagern: So können Eltern die ganze Familie unterstützen

Psychische Erkrankungen bei Teenagern sind leider keine Seltenheit. Depressionen, Traumata, Angststörungen, Zwangsstörungen oder Essstörungen – psychische Leiden von Kindern betreffen oft das gesamte Familiensystem. Wir sprechen daher von Familiendiagnosen, da das Problem nicht isoliert betrachtet werden kann. Denk an ein Mobile: Bewegst du ein Teil, bewegen sich alle anderen mit. Die Reaktionen der Familienmitglieder bedingen sich gegenseitig, und einige Verhaltensmuster tragen ungewollt zur Verstärkung der Symptome bei.

Diese Dynamik kann für Eltern und Geschwister emotional belastend und herausfordernd sein. Wenn dein Kind beispielsweise unter einer Angststörung leidet, beeinflusst dies oftmals auch dein Verhalten. Möglicherweise fühlst du dich hilflos oder reagierst überbesorgt. Auch gut gemeinte Unterstützung kann in einen Teufelskreis münden, der die Symptome unbewusst verstärkt.

Wie können Eltern helfen?

Der erste Schritt zur Veränderung beginnt oft bei den Eltern, besonders wenn Teenager noch keine Einsicht in ihre Problematik haben oder wenig motiviert sind, aktiv daran zu arbeiten. Es geht nicht darum, Schuld zu verteilen. Schuldfragen führen selten zu einer Lösung und im schlimmsten Fall zu negativen Gefühlen wie Selbstvorwürfen und Hilflosigkeit.

Stattdessen ist es hilfreicher, sich der Verantwortung bewusst zu werden. Du als Elternteil bist eine zentrale Ressource für dein Kind. Der Fokus sollte darauf liegen, wie du deine Position nutzen kannst, um eine positive Veränderung in Gang zu setzen. Indem du aktiv an deinen Reaktionen auf die Situation arbeitest, unterstützt du nicht nur dein Kind, sondern trägst zur Heilung des ganzen Familiensystems bei. Dies stärkt auch deine eigene psychische Gesundheit und fördert gleichzeitig die Balance innerhalb der Familie.

Es ist wichtig, anzuerkennen, dass auch Eltern Verhaltensmuster durch ihre eigene Kindheit übernommen haben könnten. Dennoch liegt darin keine Anklage, sondern die Chance, alte Dynamiken zu erkennen und gemeinsam mit deinem Kind neue, gesündere Wege zu finden.

Verantwortung statt Schuld: Positive Einflussnahme auf die Familiendynamik

Anstatt dich in einer Opferrolle zu sehen, kannst du aktiv an der Bewältigung der Situation mitarbeiten. Wenn du eine pragmatische Sichtweise einnimmst, wird klar, dass du als Elternteil eine Vielzahl an Möglichkeiten hast, Einfluss auf das Familienklima zu nehmen. Dabei gilt: Jede positive Veränderung in der Familiendynamik wird allen zugutekommen.

Ein wesentlicher Aspekt ist dabei, sich Unterstützung zu holen. Professionelle Hilfe durch Therapeuten oder Berater kann den entscheidenden Impuls geben, um aus festgefahrenen Mustern auszubrechen. Zudem solltest du dir immer wieder vor Augen halten: Es braucht oft Zeit, um das Gleichgewicht wiederherzustellen, aber der Weg zu einer gesunden, funktionierenden Familienstruktur kann gelingen.

Auch wenn die psychische Gesundheit eine individuelle Angelegenheit ist, wirken sich Fortschritte stets auf die gesamte Familie aus. Wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, bedeutet das, aktiv an den eigenen Reaktionen zu arbeiten. Dadurch gibst du deinem Kind nicht nur die nötige Unterstützung, sondern stärkst auch dein eigenes Wohlbefinden.

Den Weg gemeinsam gehen

Der Weg zur Heilung ist selten einfach, aber er ist machbar. Dein aktiver Einsatz in dieser schwierigen Zeit kann für die gesamte Familie transformativ sein. Nutze die Chancen, um als Familie wieder zusammenzukommen und gemeinsam zu wachsen. Du bist nicht allein in dieser Herausforderung. Es gibt Wege, den Knoten zu lösen, der euch als Familie festhält.

Pack es jetzt an und lass uns an diesem wichtigen Thema weiterarbeiten – für eine positive, gesunde Zukunft, in der dein Kind und die gesamte Familie ihren Platz finden!


Fazit

Gemeinsam als Familie an psychischen Erkrankungen zu arbeiten, ist ein anspruchsvoller, aber lohnender Weg. Mit Geduld, Verantwortung und der richtigen Unterstützung können Eltern maßgeblich zur Heilung beitragen und ihr Kind auf dem Weg zur Besserung begleiten. Schlussendlich profitieren nicht nur betroffene Teenager, sondern auch die gesamte Familie von einer neuen, gesunden Dynamik.